Pressemitteilung: Über die Schließungsabsichten der Krankenhausstandorte Bad Saulgau und Pfullendorf

Pressemitteilung zu den Schließungsabsichten der
Klinikstandorte Pfullendorf und Bad Saulgau

Bestürzt und mit großer Sorge haben wir die Schließungsabsichten der Krankenhausstandorte Pfullendorf und Bad Saulgau aufgenommen. Als FDP-Kreisverband Sigmaringen ist uns die Gesundheitsversorgung vor Ort im Flächenlandkreis Sigmaringen ein wichtiges Anliegen. Umso mehr betrübt uns der, leider absehbare, Vorschlag der SRH was mit unserem Plankrankenhaus und seinen drei Standorten geschehen soll.
Wirtschaftlich gesehen ist dies durchaus nachzuvollziehen und auch konsequent. Die Abschlussberichte der letzten Jahre, die auf der Seite des Bundesanzeigers zu finden sind, verwiesen schon länger auf die Defizite der beiden kleinen Standorte.
Dem Unternehmensgrundsatz treu oder gar den Versprechungen, die bei dem Einstieg der Stiftung in die Kliniken 2014 gemacht wurden, bleibt SRH dabei leider nicht. „Mutig und konsequent” so liest man in den Unternehmensgrundsätzen auf der modernen Homepage ebenso wie „fundiert und durchdacht“ oder gar „herzlich und einfühlsam“. Bereits bei der Haltung zur Geburtenstation und auch im Weiteren wich man von diesen Grundsätzen ab.
Für unsere Region ein deutlicher Schritt in die falsche Richtung. Denn obgleich klar ist, dass ein Erhalt aller drei Standorte mit dem teilweisen Vorhalten doppelter Strukturen nicht immer sinnvoll ist, so wäre sicher mit ein wenig „Mut“ ein anderes tragfähiges Konzept zu realisieren.
Aber allein SRH die Schuld an der Misere zu geben wäre wohl übertrieben. Denn die Entscheidung einen Investor in die, bis damals noch kommunal getragenen Kliniken zu holen, traf schließlich der Kreistag. Dem Grundsatz des Krankenhausfinanzierungsgesetzes, dass Krankenhäuser unter anderem durch öffentliche Förderung der Investitionskosten wirtschaftlich werden, entzog sich der Landkreis durch die Hinzunahme der SRH als Investor.
Die Entscheidung fiel damals auf die SRH, da sie proklamierte, alle drei Standorte zu erhalten. Zumindest in der Betriebsversammlung nach der Übernahme wurde so auf die Sorge der Mitarbeiter reagiert. Nun geht es in eine andere Richtung und die Frage muss erlaubt sein, ob die Heidelberger Stiftung wirklich noch der richtige Träger ist, um die Gesundheitsversorgung vor Ort zu erhalten.

Wir Freie Demokraten in Sigmaringen stehen für den Erhalt der Klinikstandorte und plädieren für eine Entscheidungsfindung im Sinne der Bevölkerung, jedoch unter Abwägung der medizinisch sinnvollen und wirtschaftlich noch tragbaren Möglichkeit. Hier muss der Kreistag in Zusammenarbeit mit dem Spitalfonds Pfullendorf und den SRH-Kliniken sehr schnell einen Ausweg finden, um Klarheit für alle Beteiligten insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen.

Pressemitteilung des FDP-Kreisverband Sigmaringen

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